Das Land liegt an der afrikanischen Westküste, ist reich an Rohstoffen, verfügt über genügend Wasservorräte und ist trotzdem eines der ärmsten Länder der Welt.
Das Land liegt an der afrikanischen Westküste, hat ca. 11 Millionen Einwohner, ist reich an Rohstoffen, verfügt über genügend Wasservorräte und ist trotzdem eines der ärmsten Länder der Welt (Weltentwicklungsindex 2016: Rang 183 von 188).
Am 2. Oktober 1958 sagte sich Guinea als erstes Land in Westafrika von Frankreich los, welches Guinea in der Folge fallen liess. Diese schnelle Unabhängigkeit führte in die wirtschaftliche und politische Isolation. Bis heute wird das Land wegen seiner Rohstoffvorräte von aussen stark beeinflusst. Der erste Präsident Ahmed Sékou Touré ist bis heute in Afrika Symbol für den Widerstand gegen die Kolonialmächte. Nach seinem Tod 1984 löste das Militärregime von General Conté die sozialistische Regierung ab. 1990 nahm das Volk eine demokratische Verfassung an und wählte Conté zum Präsidenten. 2011 wurde der einstige Oppositionelle Alpha Condé sein Nachfolger.
Das Land hat eines der weltweit geringsten Bruttoinlandsprodukte und über 80% der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft beschäftigt.
Mindestens 35% der Kinder unter fünf Jahren – Tendenz zunehmend – leiden an chronischer Unterernährung. Die Übertragungsrate von Aids bei der Geburt ist hoch. Eine Million Jugendliche haben keine Schulbildung. Fast 70% der Bevölkerung über 15 Jahren sind Analphabeten. Die völlig ungenügende medizinische Versorgung, die schlechten hygienischen Verhältnisse und Unterernährung führen zu einer durchschnittlichen Lebenserwartung von nur 46 Jahren.
Trotz der weitverbreiteten Armut ist das Leben in Guinea von einem erstaunlichen sozialen Frieden geprägt. Obwohl für die grosse Mehrheit der Bevölkerung die Religion eine wichtige Rolle spielt, bestehen keine Spannungen zwischen der muslimischen Mehrheit und den christlichen und anderen Minderheiten.
Situation der Kinder
Maymouna, Alphonse, Miriam: sie teilen ein ähnliches Schicksal. Wir haben diese Kleinkinder unter vielen auf der Strasse oder bei der Arbeit angetroffen. Ihre hoffnungslose Situation wurde durch Armut und/oder Verlust des Versorgers verursacht.
Fehlende Kinderbetreuung, Unterernährung und keine Bildung führen zwangsläufig ins Elend. Strassenkinder bekommen rasch neue Probleme: Mädchen haben Schwangerschaften. Kinder berichten von Zwangsarbeit, Prostitution und Gefängnissen. Erwachsene beuten sie aus. Sie sterben oft an Krankheiten oder werden durch „einen Grösseren“ getötet.
Alle Strassenkinder sind in dieses Elend gestürzt, weil im entscheidenden Moment kein Erwachsener zur Seite stand. Die Resozialisierung dieser Kinder wird zusätzlich durch fehlende berufliche Ausbildungsmöglichkeiten erschwert. Die Chancen auf eine Erwerbstätigkeit sind klein und die Rückfallquote ist deshalb immer noch zu hoch.
Deshalb handeln wir. Mamadou & Bineta sucht diese Kinder auf, spricht mit ihnen und versorgt sie mit dem Nötigsten. Fast immer gelingt es, Angehörige ausfindig zu machen und die Hintergründe des Elends aufzudecken. So kann effizient geholfen werden, damit die Kinder zur Familie oder anderen Personen zurückkehren können.
Wir begleiten sie dort weiterhin, bis Familienbetreuung und Schulunterricht gesichert sind. Leider gelingt es nicht immer. Deshalb betreuen wir sehr stark traumatisierte Kinder vorübergehend und in Zusammenarbeit mit den Behörden in unserem Auffangzentrum.